Die Distanzen in Indien sind weit und die Reisegechwindigkeiten langsam. Es gibt zwar highways, die stehen aber auch Kuhherden zur Verfügung. Die Transportwege werden tuechtig ausgebaut, vor allem in den Grossstädten und rund um sie herum. In Mumbai benötigen sie einen zweiten Flugplatz (fuer 20 Mio Einwohner!), die Strassen haben oft die Dimensionen von Landebahnen.
Fuer gräösere Distanzen fliege ich gewöenlich, was recht guenstig ist (z.B. Goa-Mumbai Fr. 75.-). Das Buchen ist ganz einfach, man benötigt dazu ein Internetcafe mit einem Drucker (oder ein indisches handy) und 15 min. Zeit.
Ich bin aber auch schon Zug gefahren. Das Ticket ist 5x guenstiger als der Flug, ich muss es mir aber besorgen lassen. Das Reservationssystem der Zuege ist sehr intelligent. Am Bahnsteig findet man ein Liste mit den Reservationen. Dort sucht man den eigenen Namen und ist dann sicher, dass der Sitz oder das Liegebett nicht doppelt vergeben ist. Mit dem Zug zu reisen ist lustig und - wenn man mal eingestiegen ist - gemütlich. Auf einer Fahrt sass ich im Wagon hinter der Zugkueche. Die produzieren rund um die Uhr Köstlichkeiten, die fuer beinahe nichts verkauft werden. Allerdings hatten die Köche die Gewürze jeweils recht kraeftig angebraten, worauf dann ein gemeinsames Hust-Konzert in unserem Wagon eingesetzt hatte. In Kerala reiste ich eine 2-Stunden-Strecke und kam mit zwei Brüdern ins Gespräch. Der eine arbeitet in Mumbai, der andere hat sich um dort um eine Ausbildung beworben. Sie sind die ganze Strecke Mumbai bis ganz an die Südspitze Indiens mit dem Zug gefahren. 1804 km in 30 Stunden.
Etwas luxuriöser ist das Reisen in den Cars. Da gibt es solche mit A/C, Television usw. Da die Inder aber eher klein sind und ich gross, fühle ich mich auf den Sitzen ähnlich eingeengt wie in der Economy-Class eines Fliegers. Nur dauert die Reise eben länger.
In den Städten reist man per Bus, Metro (Delhi) oder Citytrain (Mumbai). Das Herausfinden der richtigen Verbindung ist auch fuer Inder nicht ganz einfach. Die Busse sind oft nur in Hindi angeschrieben. Ich frage jeweils moeglist viele Leute und waege dann die unterschiedlichen Antworten gegeneinander ab. Bus, Metro und Citytrain bezahlt man mit Kleingeld.
Das abenteuerlichste Verkehrsmittel aber ist die Rikshaw. Das sind motorbetriebene Gondeln auf drei Raedern, die sich wendig durch den Verkehr hindurchkämpfen. Am Anfang und am Schluss jeder Rikshaw-fahrt stehen allerdings die Preisverhandlungen. Am 1. Okt verliess ich den Domestic-airport in Mumbai. Sofort stürmten mehrere Taxifahrer auf mich zu. Ich sagte ich wolle eine Rickshaw. Die Rickshaw-Fahrer boten mir die Fahrt nach Andheri zunächst für 350 Rupien an. Ohne zu antworten stieg ich wieder aus. Nach ein paar Schritten hielten sich mich zurück. Ich entgegnete, ich sei ja nicht dumm. Ich würde maximal 100 Rs bezahlen. Sie meinten das sei ausgeschlossen. Irgendwie kamen dann noch drei Polizisten hinzu, die wussten den Preis aber auch nicht so genau. Auf das Taximeter kann man sich auch nicht verlassen. Wenn man darauf abstellt, fahren die Rickshaws einfach Umwege. Ich vereinbarte den Taximeterpreis oder 100 Rs. In Andheri angekommen, gab sich der Fahrer mit 50 Rs zufrieden. Ich gab ihm aber 100 Rs, zum einen weil ich es so abgemacht hatte, zum andern weil die Taxifahrer zum ärmeren Bevölkerungsteil gehören.
Ganz spannend waren die Ausflüge auf einem Motorrad. Im Juni hatte mich ein Englischlehrer in Srirampur auf einen Sonntagausflug nach Shirdi mitgenommen. Und in Goa hatten Gaurav und ich ein Moto für einen Abendausflug gemietet. In Goa kann man an fast jeder Strassenecke Motorräder für ein paar Stunden mieten. In Goa gibt es auch "pilotes", das sind eine Art Motorrad-Taxis.
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