
Von Dingen, die mich neben Gotteshäusern und Wildlife auch noch interessieren, will ich heute berichten. Heute Nachmittag bin ich den Fischen nach gegangen, die wir so gern frisch auf dem Teller haben. Nicht weit von Andheri, irgendwo an der Küste mitten in der Millionenstadt Mumbai liegt
Versova-Village. Um vier Uhr Nachmittags kommen dort die Fischerboote mit ihren Fängen zurück. Die meisten erst nach mehreren Tagen. Am Sandstrand werden die Fische entladen, sortiert und auf Eis gelegt. Über viele Hände (und Händler) gelangen sie dann in die Stadt, wo sie am gleichen Abend verkauft werden. In den feinen Netzen bleibt fast alles hängen: Bombay-Duck, Makrelen, Sol, Crevetten, Krebse, Langusten, Aale, Brassen, Tintenfische, auch Stingrays und Katzenhaie. Der Beifang wird nicht wie anderswo zurück ins Meer geworfen, sondern zu Düngemittel verarbeitet. Was nicht frisch verkauft werden kann, wird an haushohen Bambusgestängen aufgehängt und getrocknet. Thunfisch (siehe Bild oben) wird filettiert, gesalzen und dann getrocknet.

Ich konnte auch eine Eisfabrik besichtigen. In einer grossen Halle werden 200kg-Blöcke gefroren, offen auf Lastwagen verladen und zum Kunden gebracht. Vor Ort wird der Eisblock geschreddert (die Maschine sieht etwa aus wie ein kleiner Betonmischer) und in Säcke abgefüllt. Diese tropfenden, schweren Säcke werden von kräftigen Männern geschultert und an den Sandstrand hinunter getragen. Die Firma produziert auch kleinere Eisblöcke. Die werden in grobe Tücher eingewickelt und meist per Velo verteilt. Zahlreiche kleine Strassenhändler sind auf dieses Eis angewiesen. Das ist just dieses Eis, vor dem die Reiseführer warnen.
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