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Dienstag, 28. September 2010

Ich wuensch dich ins Pfefferland


ist eigentlich gar kein so abwegiger Wunsch. Das Pfefferland liegt im Sueden von Indien, in Kerala. Alexander der Grosse kam nicht bis dorthin, aber der Apostel Thomas und viel spaeter Vasco da Gama. Letzterer kam vor allem wegen des Pfeffers, das hier waechst und seither exportiert wird. Europa liebte den Pfeffer nicht nur wegen des Geschacks, sondern nutzte die Wuerze auch, um halbverdorbenes Fleisch einigermassen geniessbar zu machen.
Ich lebe hier drei Tage bei einem Gewuerhaendler. Sein Mitarbeiter hat mich heute morgen zu den Pflanzungen gefuert. Die Pfefferkoerner wachsen wie Perlen an Straeuchern. Je nachdem ob man schwarzen, gruenen oder weissen Pfeffer will, werden die Koerner im entsprechenden Reifestadium geerntet und getrocknet oder in Wasser kurz aufgekocht. Aehnlich waechst hier Kaffee und Kakao, Muskat und Anis. Deren Verarbeitung ist zum Teil sehr viel komplizierter. Ginger und Kurkuma hingegen sind Rhizompflanzen, die bereits schon nach einem halben Jahr geernet werden koennen. Es gibt hier etwa zehn Bananensorten, Papayas, Mangos, Kokos, Aepfel usw. Die groesste Frucht ist die Jack-fruit, die bis 40 kg schwer werden kann. Wenn so eine runterfaellt... Zimt wird aus der Rinde des Zimtbaumes gewonnen, wozu der Baum allerdings gefaellt werden muss. Einzig die Vanille ist hier etwas fremd. Sie waechst zwar, muss aber von Hand bestaeubt werden und leidet rasch unter Krankheiten.
Die meisten Gewuerze werden kleinraeumig von Bauernfamilien angebaut. Die Mischkulturen geben oekonomische Sicherheit und foerdern die Biodiversitaet. Mitten in den Kulturen habe ich ein grosses Chamaeleon und wunderschoene pfauenaehnliche Voegel gesehen.

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