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Montag, 27. September 2010

Gummibaum


Obwohl Kerala sehr gruen ist und auf viele Touristen wie reine Natur wirkt, ist es im Grunde eine Kulturlandschaft. Seit Jahrtausenden werden die Lagunen von Menschenhand gestaltet, sind Kokospalmen gepflanzt und Waelder fuer Reisfelder und Plantagen gerodet worden. Besonders verbreitet sind die Gummbaeume, meistens in Plantagen angelegt. Im Unterschied zu Tee, der in den Huegel waechst, ist die Durchmischung in den Baumplantagen aber recht gut, vergleichbar mit den Mittellandwaeldern der Schweiz.
Die Gummibaeume werden "geritzt", dh. taeglich wird ein Stueck Rinde abgeschaelt. Der Baum "blutet" dann, dh. das Harz rinnt am Stamm herunter. Der wird in einer Schale aufgefangen, die am Baum haengt. Taeglich wird die "Milch" eingesammelt und mit Wasser und Saeure gemischt. Nach vier Tagen ist die Masse fermentiert. Sie wird dann in Maschinen zu Gummimatten gepresst (so wie wir Nudelteig herstellen). Die Matten werden entweder in der Sonne oder im Rauch (von der Kueche) getrocknet. Je nach dem wird das Gummi hell oder schwarz. Der ganze Prozess ist in den Haenden der Gummibaumfamilie. Die Gummimatten werden am Ende verkauft, pro kg zu aktuell Rs 170 (ca. CHF 4.-), was ein guter Preis ist. Vier Gummibaeume ergeben eine Tagesmenge von ca. einem kg. Die Baeume leiden wenig unter der Prozedur - ab dem achten Jahr geben sie ueber Jahrzehnte Gummimilch ab.

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