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Donnerstag, 9. September 2010

Korruption


In der Schweiz kennen wir Korruption eigentlich nur im grossen Stil, zum Beispiel wenn einem Politiker ein Verwaltungsratposten oder eine Beratertätigkeit für die Jahre nach seinem Rücktritt angeboten wird.
Auch in Indien geht es manchmal um richtig viel Geld. Ein Beispiel: die ganze Bautätigkeit in Navi Mumbai (siehe blog dazu) wird durch ein staatliches Unternehmen koordiniert, welches auch das ganze Land besitzt. Ohne Korruption läuft da nichts, erklärte mir ein lokaler Bauunternehmer. Er sei vor einem Jahr vom lukrativen Rohstoffhandel aufs Bauen von Hochhäusern umgestiegen und verdiene aktuell 12'000 Dollar monatlich.
Auch im Kleinen wird bestochen. Gestern überfuhr mein Taxi-Chauffeur ein Rotlicht und wurde von einem Polizisten gestoppt. Der Chauffeur nahm es gelassen und steckte dem Ordnungshüter eine 50-Rupien-Note zu. "Sie akzeptieren immer. Die Busse beträgt 100 Rupien. Auf diese Art machen wir halbe-halbe."
Immerhin wird Korruption in Indien streng bestraft. Es gibt auch eine Anti-Korruptions-Polizei. Die Auflagen der Beweisführung seien allerdings sehr hoch. Weil sich beide Seiten strafbar machen, sind Zeugenaussagen selten.

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