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Mittwoch, 14. Juli 2010

Religionspolitik mit Gräbern

Das berühmteste Bauwerk Indiens ist das Taj-Mahal. Es ist ein Mausoleum und wurde vermutlich nie bewohnt. Die Inspiration dazu war das Grab des Hanuman (Bild) in New Delhi. Auf einer riesigen Anlage liess im 16. Jhd. die Witwe von Humayun dieses Grabmahl erstellen. Man muss sich das einmal vorstellen: Die fremden Muslime, diesmal die Mughals, hatten wieder einmal mehr die Macht in Indien übernommen. Die Hindus, Buddhisten, Jains, Parsen usw. kennen keine Gräber. Der Leichen werden verbrannt, die Asche der Ganga (einem Fluss) mitgegeben. Welches Zeichen mussten die Muslime mit ihren riesigen Mausoleen gesetzt haben? Und wofür? Wollten sie den Auferstehungsglauben (gegenüber der Reinkarnationsvorstellung) in Stein festsetzen? Viele religiöse Gruppen setzen ihre Verstorbenen in ihrer Heimat bei. Mit ihren überdimensionierten Gräbern hatten die Muslime zunächst sicher einmal demonstriert, dass sie sich in Indien daheim fühlten.

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