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Samstag, 24. Juli 2010

Abfall - littering


Vor zwanzig Jahren gab es so etwas wie Abfall in Indien gar nicht. Alles wurde irgendwie wieder verwendet. Es gab genuegend arme Leute, die Abfall sammelten und irgendeiner Wiederverwertung zufuehrten. Selbst Kuhdung wurde getrocknet und als Brennmaterial verwendet. Was man nicht brauchte, wurde einfach fallen gelassen. Heute ist das anders. Der Abfall stinkt und stoert. Das Wiederverwerten ist zum Teil schwieriger geworden. Zum Beispiel Plastiktueten. Noch bevor die eingesammelt werden koennen, werden sie vom Wind weggetragen, vom Regen weggespuelt oder von hungrigen Tieren gefressen. Das fuehrt zur Verstopfung der Kanalisation (Monsunregen!) und zum Tod von Kuehen. Naturschuetzer laufen seit Jahren Sturm gegen das Verwenden von Plastiktueten.
Die Zeiten aendern sich auch hier. In Gurgaon, einer Stadt im Sueden von New Delhi, wird ab naechster Woche die Abfall-Tour eingefuehrt. Ein Team von Leuten geht von Haus zu Haus und sammelt mit Hilfe von Kleinlastern den Abfall ein - zweimal taeglich! Auf die hohe Frequenz ist die Regierung stolz. In London wuerde der Abfall nur zweimal die Woche abgeholt. Wie ist das in Schaffhausen?
Dank billiger Arbeitskraefte ist das Sortieren, Auftrennen, Kompostieren usw. kein Problem. So uebertrifft Indien innert weniger Jahrzehnte die westlichen Standarts. Gesellschaftliche Entwicklungen laufen hier sehr rasch ab. Die Abfalltour in Gurgaon wurde innert weniger Monaten realisiert, inklusive Versuchsphasen in einzelnen Quartieren.

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