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Mittwoch, 21. Juli 2010

der heilige Fluss Ganga

Die Religiosität der Hindus ist sehr naturverbunden. Wasser, Feuer, Blumen, Steine usw. spielen eine grosse Rolle. In einem eher trockenen Land, das nicht so fein mit Quellen, Flüssen und Seen durchzogen ist wie die Schweiz, kommt den Flüssen eine grosse Bedeutung zu. Der Ganges ist die Mutter schlechthin. Sie fliesst träge und majestätisch quer durch Nordindien. Bekannt unter Touristen ist Varanasi, das alte Benares, wo vor 2500 Jahren Buddha seine Erleuchtung hatte. Mindestens so beliebt unter Indern ist Haridhware, wo zwei weitere Flüsse mit der Ganga zusammen fliessen. Wir waren dort und haben die Stimmung genossen. Während der Monsunzeit finden die Wallfahrten statt. Am Morgen nehmen die Hindus ein Bad, tagsüber finden Zeremonien, Shopping usw. statt und jeden Abend gibt es dann eine gemeinsame Puja (Gottesdienst) am Fluss. Da stehen Tausende von Menschen im und am Wasser, singen, beten, verneigen sich und lassen zum Schluss Kerzen auf Blattkörbchen auf dem Wasser treiben. Wir waren genau zur richtigen Zeit am richten Ort. Es regnete sehr stark, alle und alles war tropfnass. Und wir standen auf einer Brücke und hatten eine gute Übersicht über die verschiedenen Gaths (Terrassen zum Fluss hin), Tempel, Gottesbildnisse usw. Uns Schweizer befremdet, dass die Inder das braune Wasser verehren, darin baden und es in Kanistern nach Hause tragen. Wir sind uns klares Wasser gewohnt. Klares Wasser in der Menge, dass man darin baden kann, ist in Indien sehr selten. Gestört hat uns in Haridhware die Bettelei. Sie beginnt bei den Kindern und Behinderten auf der Strasse, zieht sich über die Sadhus (Heilige) und Pandits (Priester) bis hin zu offiziellen Mitgliedern eines Trusts, die mit Quittungsblöcken Spenden einkassieren.

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