
Eine wichtige indische Religionsgemeinschaft ist im Westen kaum bekannt: die Jains. Ebenso wie der Buddhismus kann der Jainismus als eigenständige Religion bezeichnet werden, die wie der Buddhismus aus dem Hinduismus (Brahmismus) entwachsen ist. Die Bedeutung der Religionsgemeinschaft ist grösser, als es ihre numerische Grösse (4 Mio) ahnen lässt. Viele ganz reiche und einflussreiche Familien Indien sind Jains. Die Ethik der Jains ist sehr bekannt. Jains verpflichten sich, (1.) von Reichtum nicht zu sehr anghängig zu sein, (2.) absolute Gewaltlosigkeit auch gegenüber Tieren und (3.) Wahrhaftigkeit. Der zweite Punkt führt zu den Speiseverboten, die selbst in Indien zu Kopfschütteln und Spott führen. Jains verzichten nicht nur auf Fleisch, Fisch, Eier, Alkohol und Taback (wie Brahmanen, Parsen u.a. auch), sondern darüber hinaus auch auf Kaffee, Tee, starke Gewürze, Zwiebeln, Knoblauch und allen Gemüsen, die unter der Erde wachsen wie z.B. Kartoffeln. Viele Berufe sind den Jains verwehrt, so z.B. das Bauern, weil dabei Tiere getötet werden könnten. Manche Jains tragen ein Tüchlein vor Mund und Nase, damit ja nicht ein Mücklein verschluckt und getötet wird. Manche Jain-Mönche gehen sogar so weit, dass sie durchsichtig gekleidet, d.h. nackt sind.
Der Jainismus geht zurück auf Mahavir, der etwa zur Zeit von Buddha, also im 5. Jhd. v. Chr. lebte. Die Jains lehnen (im Prinzip) das Kastensystem ab und legen grossen Wert auf Reinheit. Die Tempel werden ständig blitz-blank geputzt, die lebendige Unordnung der Hindus ist ihnen fremd. Es gibt keine Götterfiguren, dafür die stereotypische Darstellung von Mahavir. Grosser Wert wird auf die innere Reinheit der eigenen Persönlichkeit gelegt.
Der mögliche Nachfolger von Josef Ackermann (Deutsche Bank) heisst Anush Jain...
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